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Dieser Blog dokumentiert den Verlauf meiner Walk-in-Progress-Performance GEHEN TransAlpin

Das Denken des Menschen leert sich in den Höhen der Berge. In der Leere entfaltet sich ein Raum, in dem wieder zu denken ist. Es ist ein Denken, das erinnert und wahrnimmt, wovon seit der Schwelle zur Neuzeit systematisch abgesehen wurde: von der konkret stofflichen Materie. Sie ist in der Abstraktion aufgegangen.  (Helga Peskoller in BergDenken)

Video: Showings in der Tanzfabrik Berlin am 28.+29.09.2012:

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Video: GEHEN TransAlpin durchwühlt Chur:

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Video: GEHEN  bei NAH DRAN extended: Tanzstipendiaten im ada am 5. Oktober 2013

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In diesem Sommer (2012) werde ich zweieinhalb Monate zu Fuß in den Alpen unterwegs sein.  Als Walk-In-Progress-Performance erscheint mein Wandern mit eingeflochtenen Interventionen auf Alpenwegen zwischen Triest und Luzern.

Im Cagen Sinne entsteht so eine Langzeit-Komposition aus Landschaftsformen, Tagesetappen, Wetter(-wechsel), Schritttempi, Atem, Puls, Gehen-Stehen-Sitzen-Liegen, Pausieren, allen Handlungen: Kleidung an/aus, Rucksack auf/ab, Karte lesen + wegstecken, Weg, Blickrichtungen, Begegnungen, Gesprächen, Drinnen- und Draußen-Sein. Diese Erfahrungen wachsen nach und nach zu einem akkumulativ-informierten Sein.

Das Geschehen ist stark definiert und gleichzeitig vollkommen offen. Es rangiert zwischen Planung, Anpassung und Improvisation, zwischen Setzung und Instant Composition. Die entstehende Komposition aus Orten, Verläufen, Geschichten und Menschen, aus Aktion und Stille, ist einzigartig und integriert Unerwartetes.

In expliziten Studio-Performances vor, während und nach der Wanderung strebe ich danach, die spezifische Körperlichkeiten und Wahrnehmungen des Wanderns als Basis für die Komposition zu nutzen, besonders die erfahrenen spezifischen Rhythmen, Beschleunigungen, Verlangsamungen, Plötzlichkeiten, Füllen und Dehnungen. Auch die erlebten und zugetragenen Geschichten dieser Reise werden in die Performances einfließen. Dabei befasse ich mich mit der Suche nach Mitteilbarkeit von Intensitäten und Zuständen in performativen Ereignissen mit und durch Körper und Bewegung. Ich nutze den Körper als komplexes System: Transport-, Speicherorgan, Aufnahme-, Ausdrucks- und Kommunikationsorgan. Ausgehend von der Annahme, dass mein Körper/System mit all seinen Fähigkeiten, mit seiner Wachheit, Präsenz und Lebendigkeit prinzipiell in der Lage ist, Erfahrungen mitzuteilen, untersuche ich Bedingungen für dieses Mitteilen: Wann und wie wird die Resonanz von Erlebtem/von Leben im Anderen, im Zuschauer  spürbar? Wie erzählt der Körper von seiner Wandlung und der Wandlung der Landschaft, wie geschieht Teilhabe?

Auch in Berlin, meinem Lebensschwerpunkt,  finden Auftakt- und Anschlussperformances statt, die die Brücke schlagen zwischen Metropole und Peripherie, Berg und Flachland, Alltäglichkeit und ästhetischem Eingriff.

Katja Münker

Hier ein Interview, das das franzmagazine/Bozen am 26.07.12 mit mir geführt hat: hier

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